20. Mai 2014

Life Ball Plakat 2014 = absolutes No-Go



Arsenio Chaparro Zalazar - Argentinien
Als Mutter, Frau und Künstlerin finde ich die Plakate für den Life Ball 2014 als völlig daneben und gefährlich. Seit Tagen grassieren die Pro und Kontras im Netz, wodurch das ursprüngliche Thema des Life Balls um weitere Kilometer verfehlt und in eine Richtung gelenkt wird, die besonders für unsere Kinder und Jugendlichen große Gefahren in sich birgt!

Es geht weniger darum, dass (kleine) Kinder dadurch direkt gefährdet sind und uns Eltern Löcher in den Bauch fragen, die wir normalerweise erst später bekämen, nein - es geht darum, dass hier eine Art Mensch (Kunst Mensch) präsentiert wird, die als interessant, cool, trendy und absolut schützenswert gilt und Mama und Papa, sofern sie heterosexuell sind, als out gelten! Gerade in der Zeit, wo Kinder und Jugendliche ihre eigene Sexualität entdecken und erforschen wollen, kommt dazu, dass sie sich von den Eltern abgrenzen und einen anderen Weg gehen wollen. Diese ständige Präsenz der Sexualität in all ihren Formen geht nun schon viele Jahre und hat sicherlich viel zu einem besseren Verständnis zwischen den Geschlechtern und Homosexualität beigetragen, doch wie sehr prägt es die Kinder, die auf der Suche nach ihrer sexuellen Identität sind. Plötzlich kommen Probleme, die ansonsten ausgeblieben wären. Ebenso ständige Einflussnahme auf ein mögliches Schönheitsideal, dem Kinder bzw. Jugendliche nacheifern könnten und auch werden. Möglich, dass dies konservativ anmutet, doch als Mutter und sehr lebenserfahrene Frau sehe ich ein wenig über den trendigen Tellerrand hinaus!


Eine absolut ignorierte Gefahr, die von diesem Plakat ausgeht, ist die Darstellung der Person mit künstlichen Brüsten und einem Penis, der dem eines Kindes oder Jugendlichen eher gleicht, als dem eines erwachsenen Mannes. Dieses Bild des männlichen Glieds kommt sicherlich vielen Pädophilen sehr gelegen und irgendwie wollen diese dann diesen Trieb auch ausleben...


Das aktuelle Plakat geht für mich auch absolut am Thema AIDS resp. AIDS-Hilfe vorbei, das doch die Grundlage dieser Veranstaltung ist:

Ein zentrales Anliegen des Life Ball ist es die mediale Aufmerksamkeit auf das Thema HIV und AIDS zu lenken und dieses im Rahmen eines Großevents in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken – schließlich dient der Life Ball auch als Sprachrohr HIV-positiver und AIDS-kranker Menschen. Die Bedrohung durch AIDS ist nach wie vor weltweit präsent, das HI-Virus tödlich. HIV/AIDS kann jeden treffen – ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter, sozialen Status oder sexuelle Orientierung. Quelle www.lifeball.org - www.lifeball.org bietet Informationen über den Life Ball sowie die Aktivitäten des Vereins AIDS LIFE, dem Trägerverein des Life Ball.
Nebenbei gefragt: Warum profitiert nur ein Künstler vom Plakat? Wir hätten auch welche in Österreich, die einerseits den Ursprung des Life-Ball unterstreichen und vielleicht auch profitieren könnten. Ausschreibungen wären möglich, wenn schon öffentlich rechtliche Stellen als Sponsoren agieren.

Ob nun Kunst oder Werbung, es ist unpassend für den Veranstaltungszweck und hat im öffentlichen Raum absolut nichts zu suchen. Provokation um jeden Preis ist verwerflich, im Namen der AIDS-Hilfe auch aus Kostengründen.



Akzeptanz ist der freiwillige Schlüssel zum Frieden, denn Toleranz ist geprägt von Hochmut und Verlogenheit. Aversion ist Menschenrecht, das von den ach so toleranten Individuen sogar strafrechtlich geahndet wird.
©nika baum - Monika Mori


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