14. Juli 2015
Schiele seitenverkehrt - ein Experiment
Annäherung an Egon Schiele: Viele Jahre bin ich nun um Egon Schieles Werke herumgeschlichen wie ein Kleinkind, das sich einem bissigen Hund nähern will, um Freundschaft mit ihm zu schließen. Immer wieder wich ich zurück, ging manchmal verstohlen vorbei, betrachtete sein Schaffen aus sicherer Distanz, weil mir das Nötige fehlte, um die Bilder lesen zu können.
Wie in einigen bedeutenden Erkenntnissen bedurfte es auch hier eines sehr einschneidenden Ereignisses in meinem Leben, um diese Barriere zu überwinden. Gesundheitlich beschwerliche Phasen haben viele KünstlerInnen in allen Zeiten erlebt und erweiterten dadurch ihr Schaffensspektrum, entwickelten sich weiter, verließen längst ausgetretene Pfade und wandten sich meist Tiefsinnigerem zu. Bei mir zieht sich das wie der sprichwörtliche Rote Faden durch meine künstlerisches Tun und auch durch mein ganzes Leben.
Just heute, an Gustav Klimts Geburtstag, dessen Kunst ich irgendwie schon immer mochte, beginne ich meine Unterhaltung mit Schieles Werken. Einige seiner Aquarelle losgelöst vom Bildträger seitenverkehrt zu betrachten, eröffnet mir eine völlig andere Sichtweise auf den Inhalt. Ebenso zart wie gewaltig bemächtigen sich die Details einer in mir schlummernden und noch zu gebärenden Erkenntnis über Sinn und Unsinn des Daseins.
Eine intensives und lehrreiches Spiel bzw. Experiment liegt vor mir und läutet die Zukunft ein :)
Im Album auf Facebook "Schiele seitenverkehrt - ein Experiment" ist der Projektverlauf schriftlich und in Bildern dokumentiert.
PS: Das Bild oben links zeigt mich im Hintergrund mit dem Plakat des Leopold Museums aus 2010 "Verborgene Schätze" mit dem Bildnis Gustav Klimts von Egon Schiele. Parallel zu dieser Ausstellung fand "Meister von Morgen" statt, wo ich mit meinem Werk "Mystery of Cy" vertreten war :)
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